Rechtsextremismus: ein Thema der Kinder- & Jugendhilfe im Land Bremen

Ein Fachtag im LidiceHaus in Bremen für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, die in ihrem Berufsalltag mit rechtsextremen Erscheinungsformen konfrontiert sind.

Diebundesweite Fachstelle Rechtsextremismus und Familie berät seit Jahren Fachkräfte, die sich in ihrem beruflichen Alltag rechtsextremen Familien und neonazistischer Erziehung gegenübergestellt sehen. Die Formen und Themen mit denen Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe im Alltag mit rechtsextremen Erscheinungsformen konfrontiert sind, sind sehr unterschiedlich. So kann ein jugendlicher Bewohner einer stationären Einrichtung der Jugendhilfe mit rechtsextremen Äußerungen oder dem Tragen einschlägig bekannter rechtsextremer Kleidungsmarken auffallen. Oder aber Fachkräfte arbeiten mit Familien, in denen die Eltern sich rechtsextrem äußern oder in ihrer Wohnung eindeutig rechtsextreme Symbole zur Schau stellen. In jedem dieser Fälle bedarf es einer fachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus.

Doch wie können Fachkräfte hier sicher und professionell agieren? Zwei Fragen, die in der Praxis eine zentrale Rolle spielen und auf die wir in dem Workshop eingehen werden, sind:

  • Wie beeinflussen rechtsextreme elterliche Haltung und Erziehung die Entwicklung der Kinder?
  • Wie lässt sich ein tragfähiges Arbeitsbündnis zu den Eltern herstellen, ohne ihre rechtsextreme Position zu normalisieren oder zu bagatellisieren?  

Der Balance-Akt zwischen dem fachlichen und demokratischen Auftrag der Fachkräfte und einer Grenzziehung zu rechtsextremer Ideologie ist dabei oft schwierig.   

An unserem Fachtag laden wir Sie dazu ein, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Einführend informieren wir über Strukturen der extremen Rechten im Land Bremen. Zudem erhalten Sie einen Einblick in neonazistische Kindererziehung und rechtsextreme Erziehungsideale. Anschließend diskutieren wir gemeinsam anhand von konkreten Fallbeispielen aus der Bremer Praxis über Herausforderungen, die bei der Konfrontation mit rechtsextremen Familien im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe auftreten können.

 

Abschließend möchten wir uns darüber austauschen, welche weiteren Schritte für die Praxis im Land Bremen wichtig sind, um dem Thema angemessen zu begegnen.