Diskriminierungskritische Bildung und Künstliche Intelligenzen – Chancen und Herausforderungen

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Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig und wird zunehmend auch in der Politischen Bildung aufgegriffen. In einem Online-Fachtag will sich die Fachgruppe „Antirassismus, Antidiskriminierung, soziale Gerechtigkeit und sozial-ökologische Transformation“ im Programm Politische
Jugendbildung von Arbeit und Leben dem Thema in einer diskriminierungskritischen Perspektive annähern und fragen, welchen Chancen und Herausforderungen die Profession gegenübersteht.

Nach einem aktivierenden Einstieg ins Themenfeld zeigt Susanne Rentsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Didaktik der Politischen Bildung TU Dresden, im Impulsvortrag „Science Facts statt Science-Fiction“ die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz für diskriminierungskritische Politische Bildung auf.

Anschließend sind drei vertiefende Workshops zu wichtigen Einzelaspekte und Fragestellungen des Themenfeldes geplant.

1. Wie und warum diskriminiert KI? – Diskriminierung und künstliche Intelligenz
KI ist von Menschen gemachte Technik, gefüttert mit Daten aus der „echten“ Welt. In ihr spiegeln sich Denk- und Handlungsmustern wider. Doch was ist künstliche Intelligenz?Wie „lernt“ und funktioniert sie? Anhand von konkreten Beispielen wollen wir uns diesen Fragen nähern, um so zu verstehen, wie Vorbehalte und Diskriminierungen ihren Weg in KI finden und durch diese sogar verstärkt werden können. Wir veranschaulichen Fehlfunktionen und damit verbundene Gefahren für unser Miteinander – Denn obwohl eine Anwendung vielleicht einst „gut gemeint“ war, kann sie in der Praxis ungeahnte Folgen haben.
Referent: Andreas Hartkamp, Arbeit und Leben Schleswig-Holstein, Regionales Zukunftszentrum Nord

2. Arbeit und Arbeitsbedingungen in KI-Systemen: Über Menschen, „Geister“ und soziale Werte
KI-basierte Systeme in Arbeitsprozessen sind in vielen Bereichen bereits etabliert, ohne dass ihre Anwender*innen und Gesellschaft davon Notiz nehmen. Insbesondere im Bereich Internet-basierter Technologien wird KI oft eingesetzt und weiterentwickelt, jedoch nicht ohne die Arbeit vieler meist unsichtbarer Menschen. In diesem Workshop werden wir uns mit der menschlichen Präsenz und Arbeit in verschiedenen KI-Systemen und Automatisierungsprozessen auseinandersetzen sowie den Arbeitsbedingungen dahinter und die sozialen Werte, die damit einhergehen. Wir schauen uns einige Beispiele aus der Praxis und der sozialwissenschaftlichen Forschung an und diskutieren über die Auswirkungen und Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools im Arbeitskontext.
Referentin: Dr. Yana Boeva, Abteilung für Technik- und Umweltsoziologie, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart

3. KI verstehen und erfahrbar machen in der Bildungsarbeit
Wie lernen Maschinen? Was ist eine künstliche Intelligenz und wie begegnet uns KI im Alltag? In diesem Workshop wird ein spielerischer Einstieg in ein technologisches Zukunftsthema ermöglicht und aufgezeigt. Dabei geht es auch darum Übungen aufzuzeigen, wie KI der Bildungsarbeit eingeführt werden kann.
Referentin: Elisabeth Sassi, seit 2019 Projektmanagerin bei den Jungen Tüftler*innen. Unter anderem ist sie für Bildungsangebote im Futurium in Berlin verantwortlich

Die Fachgruppe freut sich darauf, gemeinsam mit anderen Politischem Bildner*innen und Interessierten in den Austausch zu gehen.

Der Workshop ist für alle Teilnehmer*innen kostenlos und wird finanziert aus dem BMFSFJ.

Anmeldung sind über die Plattform Eveeno möglich.